Definitionsgemäß ist eine Zertifizierung ein Verfahren, mit dessen Hilfe die Einhaltung bestimmter Anforderungen nachgewiesen wird. Für Immobilienbewerter bildet dabei die DIN EN ISO/IEC 17024 die Grundlage.

Auf dem Gebiet der Bewertung von Immobilien gibt es inzwischen zahlreiche Institutionen, die eine Zertifizierung anbieten (z.B. HypZert, DIA-Zert, DEKRA, TAS). Die Anforderungsniveaus sind dabei zum Teil recht unterschiedlich.

Als Zulassungs- und Überprüfungsorgan für die Zertifizierungs-Institutionen fungiert seit dem Jahr 2010 die Deutsche Akkreditierungsstelle GmbH (DAkks). Man könnte auch sagen, die Dakks zertifiziert und überprüft wiederum die Zertifizierungs-Institutionen. Somit sollte normalerweise auch bei allen Zertifizierungs-Institutionen von einer hohen Qualität der Prüfungsanforderungen auszugehen sein. Die Realität sieht leider anders aus.

Zertifizierungsstellen verfolgen ein großes wirtschaftliches – sprich finanzielles – Interesse. Für jede Zertifizierung fallen nicht nur die Prüfungskosten an, sondern auch laufende jährliche Kosten, die der oder die Zertifizierte für die mehr oder weniger leichte Verwaltung der Zertifizierungsdatenbank zu zahlen hat. Je mehr Sachverständige, um so mehr laufende Einnahmen normalerweise. Einige Zertifizierungsstellen sind allerdings relativ unabhängig von diesen laufenden Einnahmen, z.B. DIA-Zert.

Die örtlichen Industrie- und Handelskammern hingegen erheben neben den Prüfungskosten keine laufenden Kosten, haben somit selbst keinen finanziellen Vorteil davon, möglichst viele Sachverständige in ihrer Datenbank listen zu können.

 

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